Entstehung des Namens Helle:

In der einschlägigen Literatur wird übereinstimmend der Name Helle hergeleitet vom Flurnamen Helle/Hölle, der "für eine enge, wilde gegend" (Grimm) steht. (Die christliche Bedeutung des Wortes Hölle ergibt sich dann entsprechend daraus.)
Dies soll gelten für christliche Familien im deutschen Sprachgebiet.
Außerdem wird der Name Helle hergeleitet von Heiler - dies bezieht sich auf den Namen Helle jüdischer Familien.
Ganz entfernt davon ist aber der Name Heller. Dieser wird erklärt als Ableitung aus dem Ort Schwäbisch Hall und der dort geprägten Münze Heller (früher Haller).

Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854-1971 (im Internet):
Stichwort Hölle

[...]
5) so erscheint das wort auch vielfach als ortsname für eine enge, wilde gegend: gegen morgen auf Cadan zu rinnet der Holzbach durch die Helle, welcher bei Damitz in die Eger fellet. MATHES. Sar. 117a; wenn man von der letzten .. sennhütte nach der quelle (des Hinterrheins) geht, erblickt man auf dem jenseitigen rechten ufer eine wilde felsmasse, an deren fusz der junge Rhein einen kleinen steilen fall macht. diese gegend heiszt die Hölle. BÄDEKER Schweiz (1869) s. 367; im Cristallinenthal bei Perdatsch gibt es einen Höllenschlund, im Rhonegebiet einen Höllengraben, im Schwarzwald ein Höllenthal,bei Oberstorf in den Algäuer alpen einen Hellentobel, Helltobel,und vieles ähnliche, vergl. nachweisungen aus Niederdeutschland bei SCHAMBACH 78b; in Oberwesel mündet in das Rheinthal ein enger grund, die enge Helle genannt. ein strudel im Rhein bei Rheinfelden heiszt der Höllenhaken;

noch musten sie sich weiter schicken
zu einem strudel under bücken,
welcher der dritt ist inn dem Rein,
und schrecklich laut vom namen sein,
dann er genant ist im höllhacken,
weil nach den schiffen er thut zwacken.
FISCHART glückh. schiff 429.
[...]

Bd. 10, Sp. 1747f (Bearbeiter dieses Bandes ist Moriz Heyne - 1867)


Bei Brechenmacher liest sich das so:

Bei der unübersehbaren Schar der Hell(e), Höll(e) hat man, wie die Belege zeigen, in erster Linie an alte ON und ÖN zu denken. Tiefe waldige Schluchten, unheimliche enge Täler, entlegene winklige oder abschüssige Orte hießen und heißen noch heute „Hölle“. Das mnd. helle, das „Abschüssigkeit, Geneigtheit, Abdachung, declivitas“ bedeutet, zeigt, daß sich auch der Begriff „Halde“ einmischt — vgl. mnd. hellinge, älter heldringe = „Schräge, im Schiffbau geneigte Bahn zum Bau oder Stapellauf von Schiffen“. Da auch die „Hölle“ von Haus aus „die Verbergende“ ist, so vermengt sich mit dem örtlichen Begriff früh ein wirrer Knäuel religiöser Vorstellungen. Hölle als Flurnamen ist alt und verbreitet.
[ON = Ortsnamen; ÖN = Örtlichkeits(Flur)namen]

in: Teufel Hölle Himmel in deutschen Sippennamen. Von Oberstudiendirektor Josef Karlmann Brechenmacher. 1936. Verlag für Sippenforschung und Wappenkunde C. A. Starke, Görlitz. S. 20

1957 heißt es dann bei Brechenmacher:

Helle(e), zu Flurn. H. (Hölle) = tiefe waldige Schlucht, in Württ. allein 57mal (in, ob der H.); auch zahlr. ON Hell(e), Höll(e). 1227 Eberh. de Helle, zu Schönau (Hess.=Nass.): GS. 148. — 1536 Albrecht von der Hell, Kunsthändler zu Nürnberg: NR. I Nr. 2284, u.v.a. S. Hölle.

Höll(e), s. Helle. 1347 Detmer von der Helle, Kaplan zu Braunschweig: DuUB. Nr. 81. — 1340 Swigerus in der Helle, bei Bregenz: AH. XXI, 44. — 1427 Hans in der Helle zu Frankfurt a. M.: KBM. II, 213, u.v.a.

[ON = Ortsnamen]

in: Brechenmacher 1957, S. 690 u. 735

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Ich selbst habe inzwischen den Eindruck, dass sich diese Erklärung (Helle = Hölle) im Wesentlichen auf Süddeutschland, also das hoch- und oberdeutsche Sprachgebiet beschränkt. In Norddeutschland scheint die Entstehung komplizierter zu sein.

Hier unsortiert einige Stimmen:

"Aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich nur, dass der Name Zurhelle aus Lippstadt stammt und zur Waldlichtung heißen soll." (Ilona Zurhelle, Brief vom 28.10. 2004)

"Weiterhin hat der Name mit der „Hölle" nichts zu tun, welche unsinnige Deutung - es ist das Salz, das hier eine Rolle spielt - es ist Althochdeutsch!"
(U. Z. aus der Eifel, Brief vom 9.10. 2004)

Über den Ort Hehlen, aus dem wohl Kord von Helen und Freneken von Hehlen stammen:
"Namensformen. Heli (9. Jahrh.), Heloon (836/91), Helan (1033), Helen (um 1150. 1220. 1304/24. 1427). Zum Personennamen Eilo."
(Steinacker 1907, S. 344)