Das niedersächsische Pastorengeschlecht Helle, sowie Etymologie und Ausbreitung dieses Namens.

Von Dr. med. Hans Helle, Facharzt in Bochum.

 

Der Familienname Helle tritt uns in den verschiedensten Gegenden, namentlich Norddeutschlands, sowohl in dieser einfachen Form als auch mit den Vorworten „zur“, „von der“, „van der“, „in der“, „vor“ und „von und zur“ entgegen. Diese Zusammensetzungen lassen schon die Ableitung des Namens von gleichlautenden Orts-, Flur- und Straßennamen vermuten, wie sie sehr zahlreich in ganz Norddeutschland vertreten sind. Nach Brunkow, „Die Wohnplätze des Deutschen Reiches“ und Meners „Orts- und Verkehrslexikon des Deutschen Reiches“ gibt es Dörfer, Bauerschaften, Kolonien, Rittergüter, Vorwerke, Kotten, Ackerhöfe, Gasthöfe, Häusergruppen, Forsthäuser, die den Namen „Helle“, „in der Hele“, „in der Hellen“ tragen. Straßen, vorwiegend schmale, düstere Gassen namens „Helle“ gibt es in Dortmund, Soest, Arnsberg, Lippstadt, Salzkotten, Büren, Meiste bei Rüthen, Lemgo, Horn i. Lippe, Hildesheim, Bremen, Bamberg, Straßburg i. E. „In der Helle“ heiß früher eine Sackgasse in Stargard i. P. und neuerdings wieder in Bochum-Langendreer, mit der Formveränderung „in der Heil“ in Mülheim (Ruhr). Ferner finden wir die Bezeichnung „Helle“ vom Jahre 1611 an für das domkapitularische Gefängnis in Münster i. W. und das Stadtgefängnis in Rüthen i. W. Auch ein Gehölz in Herford vor dem Rennetore 1) wurde „Helle“, ein Wald im frühen Lehnsbesitz des Klosters Welver 2) „Helle“ und „Zur Helle“ genannt. Schon 1299 findet sich ein nassauischer Flurname 3) „in der Hellen“, im 14. Jahrhundert eine Huse Landes „in der Helle“ zum curtis Drasenbeke 4) (Schulterhof Drasenbeck bei Meschede i. Westf.) gehörig und ein Gut „in der Helle“ bei Anröchte i. Westf., das 1324 von Goßmann von Medrich verkauft wird 5).

So verschieden die mit „Helle“ bezeichneten Begriffe sind, so verschieden ist auch die ethmologische Auslegung des Wortes. Wenn auch für die meisten der vorgenannten Fälle die Erklärung des Namens Helle = Hölle zu Recht besteht, insbesondere dort, wo die Vorworte „in der“ dies so nahe legen, oder der seltene Flurname „beim Düwel in der Hellen“ bei Hückeswagen (Rhld.) dies beweist, so müssen doch noch andere Deutungen angeführt werden.

            Bilmar setzt Helle = Lichtung, Haas will es vom ahd. Hella (halija) keltisch kolia, lat. Celo (Keller, Berstbeck) ableiten, Crecelius und Jellinghaus bringen es mit dem ahd. helan (hehlen, verbergen) in Zusammenhang, während es Lohmeyer als Höhe, Erhebung erklärt. Auch Leithäuser glaubt es am treffendsten mit Erhebung, Höhe, Hügel (eng. Hill) zu übersetzen, gibt aber andererseits zu, dass auch die Erklärung Woestes als Halde, mit dem Begriff der Abschüssigkeit und Einsenkung des Bodens etwas für sich hat. Auch Schiller-Lübbens glaubt in Helle den Begriff der Halde, der Abschüssigkeit (declivitas) erblicken zu müssen, während Heintze eine „wilde Gegend mit Abgründen“ darin sucht.

            So früh wie die Flurnamen treten auch die Familiennamen Helle bei adligen und bürgerlichen Geschlechtern auf. Aus schleswig-holsteinischem Rittergeschlecht finden wir urkundlich 1247, 1248, 1283 einen Doso de Helle 6), 1253, 1263 einen Marquardus de Helle 7), 1324 einen Johannes de Helle 8). Als weiteres Adelsgeschlecht sei das flandrische van der Hellen 9) erwähnt, bei dem sowohl die Latinisierung „de inferno“, als auch das redende Wappen, in Rot silbernes Ankerkreuz, Helmzier aus goldenen Flammen wachsender Teufelskopf, auf dem Ableitung des Namens von Hölle hinweist, ferner die Bremen-Berdenschen von der Hellen 10), die ostpreußischen von und zur Hellen 11) und die Revaler 12), vermutlich aus Lübeck stammenden von der Hellen, die auch gelegentlich „tor Helle“ und Thorhelle geschrieben werden. Ein weiteres Adelsgeschlecht, das um 1550 erloschen ist, sind die von der Helle 13), die zur Mannschaft der Grafschaft Wernigerode gehörten und auf dem Rittergut Minsleben saßen. Zuletzt sei noch das schlesische Geschlecht Pförtner von der Hölle 14) genannt, das sich vorher nach älterem Sprachgebrauch Pförtner von der Helle schrieb.

            Von bürgerlichen Vertretern des Namens treten schon früh vereinzelte sporadisch auf, wie Godefridus Helle 15), der 1301 sein Lehngut bei Grafschaft (im Sauerland) dem dortigen Kloster gegen lebenslänglichen Unterhalt überträgt, und Nikolaus Helle 16), der am 1. Februar 1395 als Bürger zu Wilster i. Holst. Genannt wird. Als Bürgergeschlecht treffen wir sie zuerst in Dortmund an, wo 1343 Johannes in der Helle 17), 1365 Johannes in der Helle junior, 1351 Hannus in der Helle, 1357 Brunsten in der Helle, 1382 Johannes in der Helle, sarrator, und 1383 Johannes dictus Hellehannes, pellifex, Bürger werden. Als letzte Vertreter des Geschlechts kommen in Dortmund 1416 Hermann in der Helle 18) und 1460 Telleman Helle 18) vor, wenn auch noch einmal ein Jahrhundert später, 1567 ein Cordt in der Helle19)unter Dortmunder Siegelzeugen erscheint. Daß sich der jetzige Name Helle aus „in der Helle“ entwickelt hat, lässt sich am besten aus dem Bäcker-Geschlecht in Rüthen i. Westf. beweisen, wo zuerst 1485 der Bäcker und Bürger Johann in der Helle 20) auftritt, der kurz zuvor eingewandert sein muß 21). Von diesem Stammvater an, dessen Herkunft von Dortmund möglich, aber bisher unbewiesen ist, lässt sich dank dem unversehrten reichhaltigen Stadtarchiv und den 1612 beginnenden Kirchenbüchern das Geschlecht in ununterbrochener Stammfolge bis zum heutigen Tage verfolgen. Zahlreiche Vertreter, die in mehreren Sippen auch heute noch in Rüthen wohnen, sind nun bald 450 Jahre hindurch dem Bäckerberuf treu geblieben, wie der vom Verfasser in langjähriger Arbeit geschaffene, nunmehr vor der Vollendung stehende Stammbaum erkennen lässt.

Außer diesen beiden ältesten Bürgergeschlechtern Namens Helle gibt es noch zwei andere westfälische, mit denen ein Zusammenhang bisher nicht festgestellt werden konnte, das aus Menden im Sauerland und Umgebung (Halingen, Holzen) stammende und das aus Steinbründorf  bei Blotho a. W., das seinen Namen nach dem Flurnamen „auf der Helle“ angenommen haben dürfte, den seit altersher die Gegend am Fuße des Berges Bonstapel führt. Von den Steinbründorfern werden wohl die lippischen Helle ab stammen. Von weiteren Geschlechtern des Namens seien noch angeführt das aus der Gegend von Stade-Mittelnkirchen-Buxtehude, das aus Neuhaldensleben stammende Magdeburgisch-Braunschweigische, das kurhessische, das märkisch-pommernsche, das sächsisch-schlesische, das württembergische und das niedersächsische Pastoren-Geschlecht, das uns hier besonders eingehend beschäftigen soll. Hier sei noch hingewiesen auf das Lippstadt-Soester Geschlecht zur Helle, das später nach Aachen übersiedelte und sich dann Zurhelle schrieb, sowie auf den 1621 genannten Schonenfahrer „Johan vor Helle“22) in Hamburg. Möglicherweise haben in früherer Zeit nach westfälischem Brauch Namensträger Helle im Sauerland den Namen Hellmann, im Ravensbergschen den Namen Hellemeier angenommen, wie es besonders bei Namensbildungen wie „Schulte in der Helle“ bzw. „Meier zur Helle“ üblich wurde. Zweiffellos wird die fortschreitende Forschung noch bei manchen der angeführten verschiedenen bürgerlichen Geschlechter Namens Helle einen gemeinsamen Stammvater auffinden, was bei der Seilermeister-Familie Helle in Pressburg a. d. Donau 23) bereits gelungen ist und bei dem Tischler-Geschlecht Helle in Graz in Kürze zu erwarten steht. Leider ist die Urheimat noch nicht ermittelt bei dem niedersächsischen Pastorengeschlecht Helle, das sechs Generationen hindurch im Dienste der Kirche wirkte. Der Stammvater, dessen Geburtsort seit langem vergeblich gesucht wird, ist

            I.  Gallus Serenus 24) alias Helle 25), 1595-1624 Pastor in Lauenstein i. Hann., geb.... (unbekannt wo)....., etwa um 1570 gest., wahrscheinlich 1624/25, „an der Pest“.

Er erhielt im Jahre 1595 nach Mitteilung des St.-A. Hannover die Pfarre in Lauenstein und kommt bis 1624 in diesem Amte vor. Als sich 1626 ein neuer Bewerber um die Pfarrstelle meldet, ist von vorhergehender längerer Vakanz die Rede. Er dürfte demnach um 1624/25 verstorben sein, und zwar „an der Pest“, wie aus einer alten Predigerliste im Pfarrarchiv Lauenstein hervorgeht. Verheiratet war er mit Anna Feldstein, Tochter des Pastors Feldstein in Lauenstein, seines vermutlichen Amtsvorgängers. Sein Sohn ist

            II. Henrich Helle (alias Hinricus Serenus)25), Pastor in Betheln i. Hann. (ab 4.1.1638).

Dieser wird, vermutlich um 1600, in Lauenstein geboren sein. Nach seiner eigenen schriftlichen Aufzeichnung (im Kirchenarchiv zu Betheln) kam er 1638 von Salzwedel, „wo er sich aufhielt, weil das Land mit Kriegsvolck bedrücket, vom Hildesheimschen Konsistorium ernannt, nach Betheln. Nach Schlichthaber war er vorher 10 Jahre lang Pastor in „Sorsfelle in der alten Mark Brandenburg“ gewesen. Was hiermit gemeint ist, ließ sich nicht ermitteln, weil er in dem vermuteten Borsfelde nach dem Pfarrerverzeichnis nicht amtiert hat. Da sein Amtsnachfolger 1673 in Betheln erscheint, dürfte er kurze Zeit zuvor verstorben sein. Sein Sohn ist

            III. Burchard Helle 25), Pastor in Lahde bei Minden i. W. (Juli 1686 – 1721), zuvor Rektor zu Loccum (1676 –86), geb. (Betheln)?..... März 1645, gest. Lahde i. Westf. 27.9.1721.

Er studierte in Hameln, Hildesheim, Rinteln und Helmstedt. Nachdem er 10 Jahre lang als Rektor in Loccum gewirkt hatte und 1686 nach Lahde berufen war, vermählte er sich dort mit der Witwe seines Amtsvorgängers Georg Dannehl, 1682 – 1686 Pastor in Lahde (geb. Heimsen, gest. Lahde 20.3.1686), Anna Katharina Magdalena Busse, der Tochter des Pastors Anton Bussius in Holzhausen a. d. Weser, die 5 Jahre nach ihm, 1726, verstarb. Von den beiden Töchtern seiner Frau aus erster Ehe war die eine mit Justus Burchard Gesius, Pastor zu Kirchwalsede bei Verden, die andere mit Johann Carolus Schmid, Pastor zu Wirringen bei Hildesheim, verheiratet. Er selbst hatte mit seiner Frau einen Sohn

            IV. Anton Henrich Helle 25), Pastor in Lahde bei Minden i. W., geb. Lahde 1692, gest. Lahde 21.8.1733.

Er studierte in Hildesheim und Jena, war danach Hauslehrer in Verden bei den Kindern des Oberamtmanns Kotzebue und in Rehburg in der Familie des Drosten von Scheiter. Nachdem er 1719 Adjunktus und 1721 Nachfolger seines Vaters im Pfarramt zu Lahde geworden war, vermählte er sich in Petershagen a. d. W. am 31.8.1724 mit Charlotte Wilhelmine Nagel, Tochter des Christian Nagel, Capitäns eines preuß. Dragoner-Regiments. Bei seinem frühen Tode hinterließ er ihr, die ihn um 23 Jahre überlegte (gest. Lahde 25.10.1756), drei unmündige Kinder, von denen ein Sohn und eine Tochter jung verstarben. Der älteste Sohn war

            V. Martin Christian Helle, Küster in Lahde bei Minden i. W., geb. Lahde 11.7.1725.

Derselbe war offenbar Küster in der Pfarre seines Vaters und Großvaters geworden, weil die früh verwitwete Mutter die Mittel zum Schulbesuch und Studium nicht aufzubringen vermochte. Er hatte aus drei Ehen mit drei Schwestern Heine 7 Kinder, von denen das erstgeborene, Anton Heinrich Friedrich, Pastor und Superintendent, das zweite aus zweiter Ehe, Dietrich Henrich (geb. Lahde 24.6.1762) sein Nachfolger im Küsteramt in Lahde wurde.

            VI. Anton Heinrich Friedrich Helle, Pastor in Dielingen (Kr. Lübbecked i. Westf.) 1805 – 1831, Superintendent seit 1819 (des damaligen Kreises Rahden), geb. Lahde 7.11.1754, gest. Dielingen 27.11.1831.

Wo er studierte, konnte bisher nicht ermittelt werden. Von 1781-1805 war er Pastor in Levern an dem 1810 von Jérome aufgehobenen „Freiweltlichen adligen Damenstift“, worauf er die Pfarre in Dielingen erhielt. Am 14.12.1778 hatte er sich in Levern verheiratet mit Augusta Friederika Charlotte M eyer (geb. Levern 22.6.1760, gest. Dielingen 16.3.1845), der Tochter des Stifts-Amtmanns und Besitzers des Meyerhofs zu Levern Johann Friedrich Meyer und seiner Frau Louisa Lisabetha Rhode. Folgende acht Kinder gingen aus dieser Ehe hervor:

VII. 1. Friedrich Ludwig Adolph August, Friedensrichter in Bünde i. Westf., geb. Levern 19.7.1779, gefallen in der Schlacht bei Ligny zu Fleurus am 16.6.1815 (als Capitän im Minden-Ravensbergschen Landw.-Rgt.).

2. Charlotte Christiane Friederica, geb. Levern 2.8.1780, gestr. Lübbecke 13.12.1835, verh. Levern 14.10.1803 Georg Wilhelm Bessel, Stiftsamtmann und Friedensrichter in Levern, später Kreisgerichtsdirektor in Lübbecke (geb. Minden 5.6.1777, gest. Lübbecke 7.3.1831).

3. Louise Friederica Elisabeth Dorothea, geb. Levern 4.11.1781, begr. Levern 8.4.1785.

4. Augusta Christiane Johanne Friederica, geb. Levern 3.12.1786, gest....., verh......?

5. Johanna Caroline Louise, geb. Levern 13.10.1789, gest...., verh....?

6. Wilhelm Carl, Gehilfe in einem Handlungs-Comtoir in Bremen, geb. Levern 13.5.1791, gefallen in der Schlacht bei Ligny 16.6.1815 (als Unteroffizier im 1. Brandenburgischen Husaren-Rgt.).

7. Gustav Wilhelm, geb. Levern 3.8.1792, gest. zwischen 1831 bis 1845 (war als Soldat in russischer Gefangenschaft!).

8. Ernst Theodor, Landbaumeister in Berlin, später Königl. Bauinspektor in Elbing, danach Danzig, geb. Levern 8.4.1795, gest. (unermittelt wo), nach der Ueberlieferung 26.5.1854. Er war verheiratet mit Maria Schmidt (geb. Elbing 22.10.1818). Aus der Ehe ist nur eine Tochter Louise Wilhelmine Auguste nachgewiesen worden, die in Elbing 6.12.1847 geboren wurde und über deren weiteres Lebensschicksal nichts bekannt ist. Somit ist dieser Zweig des alten Pastorengeschlechts durch den Heldentod zweier Söhne in der Schlacht bei Ligny im Mannesstamme erloschen.

Der Halbbruder des Dielinger Superintendenten, der unter V genannte Lahder Küster Dietrich Henrich Helle, hatte aus seinen beiden Ehen mit Dorothea Henriette Spilker und Marie Louise Aumann ebenfalls acht Kinder. Nur einer, Ludwig Helle, Kolone in Lahde (geb. Lahde 5.3.1802, gest. Lahde 16.3.1867) hat sich im Mannesstamme fortgepflanzt und aus seiner Ehe in Lahde 28.7.1843 mit Marie Sophie Macke vier Söhne erzielt:

VIII. 1. Friedrich Ludwig, Kolone in Lahde, geb. Lahde 19.11.1844, gest. Lahde 3.1.1913,  verh. Lahde 19.7.1878 Anna Friederika Wilhelmine Pohlmann (geb. Lahde 9.3.1848, gest. Lahde 28.4.1925).

2. Anton Friedrich Wilhelm, Lehrer in Kirchlegern, Bermbeck, dann Herford, geb. Lahde 19.9.1847, gest. Hiddenhausen 10.03.1927, verh. I. Lahde 21.10.1873 Wilhelmine Meyer aus Lahde, verh. II. Kirchlengern (Kr. Herford) 3.6.1876 Amalie Mischmeyer aus Kirchlengern.

3. Christian Friedrich Hermann, geb. Lahde 21.3.1850, gest. Lahde 27.6.1854.

4. Karl Heinrich Wilh., geb. Lahde 25.8.1853, gest. Lahde 20.6.1854.

IX. Aus der Ehe des Friedrich Ludwig (VIII, 1) stammt außer einem wenige Monate alt verstorbenen Sohne Friedrich Wilhelm nur noch eine Tochter Anna (geb. Lahde 5.7. 1881), die seit 8.1.1928 mit Martin Dreyer in Lahde verehelicht ist. Mit ihr stirbt die letzte ortsansässige Vertreterin des Namens Helle aus.

Aus der zweiten Ehe des Lehrers Wihelm Helle (VIII, 2) sind zwei Söhne und eine Tochter hervorgegangen:

1.      Friedrich Wilhelm, Kriminalrat in Dortmund, Oberlt. d. L. a. D., geb. Kirchlengern 19.1.1877, gest. Dortmund 14.4.1929, dessen in Köln am 12.5.1911 mit Leni Manderfelt aus Köln-Nippes geschlossene Ehe kinderlos geblieben ist.

2.      Luise Marie Amalie Sophie, geb. Kirchlengern 2.8.1878, die in Herford mit dem Oberschullehrer Karl Limbach verheiratet ist und

3.      Hermann Ludwig Ernst, Tabakfabrikant in Hiddenhausen bei Bielefeld, geb. Bermbeck 18.9.1884, verh. Alswede 15.9.1911 Lina Glauert.

X. Die letzten Sprossen des alten Pastorengeschlechts, die aus der Ehe des Hermann Helle (IX, 3) hervorgingen, sind

1. Werner Helle, geb. Hiddenhausen 11.6.1912,

2. Walter Helle, geb. Hiddenhausen 3.1.1915.


1)      Codex Traditionum Westphalicarum, Münster 1892, Bd. IV, S. 258, 259, 280, 291, 315.

2)      Seibertz, Urk. B., 1. Bd. Urk. Nr. 229, 362, 547 (Jahr: 1243, 1273, 1312).

3)      Fuldaer Geschichtsblätter, XII. Jahrg., Nr. 10, S. 146.

4)      Güterverzeichnis des Stifts Meschede (von 1314) in: Seibertz, Quellen der Westfälischen Geschichte, 1. Bd., S. 388. (Arnsberg 1857.)

5)      Urk. Im Archiv der Herrn v. Ense zu Westernkotten in Antfeld i. Westf.

6)      Hasse, Schleswig-Holstein-Lauenburgische Regesten u. Urkunden, Urk. Nr. 679, 680, 704 Bd. I, 638, 649 Bd. II.

7)      Hasse, ebd. Urk. 38, 266, 274 Bd. II.

8)      Urk. B. des Bistums Lübeck (Ritter u. Knappen), Urk. 514, 515.

9)      1567 nach Bremen ausgewandert. 1751 de dato Pressburg Reichsadelsbestätigung in der Form „von der Hellen“.

10)  Ausgestorben 1460 mit Hinrich von der Hellen. Wappen: In Silber schwarzer goldbewehrter Adler.

11)  Preuß. Adel mit Diplom vom 2.10.1786. Wappen: Schild geviert, 1 u. 4 in Gold blauer Querbalken, 2 und 3 in Silber ein schwarzer Hügel, auf dem mit der Spitze ein gefiederter goldener Pfeil aufsteht.

12)  Nach Siebmacher Schwarzhäupterbrüder in Reval, wo sie seit 1460 auftreten, nach dem Tode Hinrichs von der Hellen, Burgmanns von Ottersberg (siehe Anm. 10).

13)  Wappen: im Schilde eine Rose.

14)  Wappen: Schild geteilt, oben in Blau silbernes laufendes Windspiel, unten in 4 Reihen von Gold und Blau geschacht.

15)  Seibertz, Urk. B., Bd. 2, Urk. 491 und Seibertz, Quellen der westfäl. Geschichte, Bd. 3. („Verzeichnis der Wohltäter des Klosters Grafschaft“.)

16)  Zülch, Die Bedeutung des städt. Archivs in Wilster für familiengeschichtliche Forschung (in: „Archiv f. Stamm- u. Wappenkunde, Jahrg. 3, Heft 5).

17)  Rübel, Dortmunder Urk. B. (Verzeichnis der neu aufgenommenen Bürger).

18)  Rübel, Bürgerlisten der Stadt Dortmund 1411-1511 (in: Bd. 12 der „Beiträge zur Geschichte Dortmunds u. der Grafschaft Mark“).

19)  Barich, Die Dortmunder Morgensprachen (in: Bd. 27 der „Beiträge zur Gesch. Dortmunds u. der Grafsch. Mark“).

20)  Kämmerei-Reg. Der Stadt Rüthen vom Jahre 1485 (im Stadtarchiv), S. 3 v. unter „Gemeyne upboringe“: „item iijß van wroge von hans in der Helle“.

21)  Das Wortgeldbuch aus dem Jahre 1479 führt die in der Helle noch nicht auf! 

22)  Mitgliederverzeichnis der Schonenfahrer-Brüderschaft in Hamburg vom Jahre 1621 („Ztschr. D. Zentralstelle f. Niedersächs. Fam.-Gesch.“, Jahrg. X, 1928).

23)  Ast vom Rüthener Stamm.

24)  Lat. Serenus = hell, heiter, klar.

25)  Schlichthaber, Mindische Kirchengeschichte, 1753.

aus: Ekkehard. Mitteilungsblatt deutscher Genealogischer Abende. Schriftleitung Dr. H. Freydank. Halle (Saale). 8. und 9. Jahrgang (1932/33), S. 168ff

Abschrift: Annegret Boehnke